Endometriose - eine verkannte Frauenkrankheit? Endometriose ist eine gutartige, aber schmerzhafte chronische Wucherung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Die bevorzugten Lokalisationen sind die innere Auskleidung der Bauchhöhle im kleinen Becken; die Eierstöcke, wo sich typische Zysten ausbilden; die gewebliche Trennschicht zwischen Scheidenhinterwand und Mastdarm, sowie die Muskulatur der Gebärmutter selbst. • Eine von zehn Frauen im reproduktiven Lebensalter leidet an Endometriose. Mehr zum Thema• Fast 60 % der betroffenen Frauen wurde einmal mitgeteilt, sie hätten keine ernsthafte Erkrankung. • Über 50 % der betroffenen Frauen suchen ihren Arzt fünf Mal auf, bevor sie zu einem Spezialisten weitergeschickt werden. • Es dauert etwa drei Jahre, bis erstmals ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wird. • Vom Auftreten der ersten Symptome bis zur korrekten Diagnosestellung vergehen durchschnittlich sieben Jahre. • 2/3 der Patientinnen benötigten wiederholt Krankenstände. • Patientinnen mit Endometriose verbringen durchschnittlich 45 Tage pro Jahr im Krankenstand. Quelle: National Endometriosis Society of Great Britain, 1995 Welche Beschwerden verursacht die Endometriose? Zu den typischen Beschwerden zählen krampfartige Bauchschmerzen, migräneartige Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen, die zyklusunabhängig auftreten. Bei Befall des so genannten Douglas-Raums treten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder schmerzhafter/erschwerter Stuhlgang auf, auch Harnleiter oder Blase können betroffen sein. Wie wird die Diagnose Endometriose gestellt? Ein Arzt kann eventuell durch Ertasten einer Verdickung in der Gebärmutter eine Endometriose erkennen. Falls sich bereits Endometriosezysten (sogenannte Schokoladenzysten) gebildet haben, erkennt der Arzt diese im Ultraschall. Eine Bestätigung der Diagnose Endometriose erfolgt aber nur durch eine Bauchspiegelung (Laparaskopie) und durch Entnahme von Gewebeproben. Wie wird Endometriose behandelt? Die Therapie richtet sich nach dem Umfang der Krankheit: Man kann die Endometriose mit einer Operation behandeln, indem Herde durch Wärmeeinwirkung verödet, Zysten ausgeschält oder Verwachsungen gelöst werden. In besonders schweren Fällen ohne Kinderwunsch bringt erst die Entfernung der Gebärmutter und vor allem der Eierstöcke definitive Linderung. Bei einem eventuell nicht komplett operablen Befund wird oft auch eine Hormontherapie angewandt, wobei eine breite Palette von unterschiedlichen Präparaten zur Verfügung steht, die eine individuelle, maßgeschneiderte Therapie für jede Patientin ermöglicht. Gibt es alternative Behandlungsmethoden? Nach Meinung zahlreicher Studien kann das Leiden durch eine Ernährungsumstellung gelindert werden. Dabei soll es helfen, einerseits auf Milch, Milchprodukte und Weizen zu verzichten, andererseits viel frisches Obst und Gemüse, kaltgepresste Öle wie Nachtkerzenöl, Leinöl, Olivenöl, dazu fetten Seefisch (Omega-3-Fettsäuren) zu essen. Auch Medizinische Hypnose, Akupunktur oder Shiatsu können helfen, die Beschwerden zu lindern. Weitere Informationen finden Sie unter: www.endometriose-wien.at Autorin: Mag.a Alexandra Schlömmer |